Freitag, 21. Dezember 2012

Dezember 2012 / WPF

WPF steht für Windows Presentation Foundation und ist ein von Microsoft entwickeltes Grafik-Framework. Es ist ein Teil des .NET-Frameworks ab der Version 3.0 und wird mit Windows Vista,
Windows 7 und Windows 8 ausgeliefert. Auch bei Windows XP ab Service Pack 2 kann es nachinstalliert werden.
Es ist eine Alternative zu den herkömmlichen "Windows Forms" und bietet den Vorteil, dass die Präsentationsschicht und die Logik dahinter von Anfang an getrennt werden, da das Design in einer xaml-Datei gespeichert wird, in welcher gar kein C# Code verwendet werden kann.
Somit wird immer automatisch eine zur xaml-Datei gehörende .xaml.cs Datei erstellt, in welche die Logik hinter der Präsentation programmiert werden kann.

XAML

WPF verwendet die sogenannte "Auszeichnungssprache" XAML, welche auf XML basiert und eigens von Microsoft für die Oberflächengestaltung von Anwendungen entwickelt wurde.
Auf ihr basieren abgesehen von WPF auch die Windows Runtime (für die neuen Windows 8-Apps), sowie Silverlight, welches eine Erweiterung für Webbrowser ist und die Ausführung von Rich Internet Applications ermöglicht.
XAML selbst ist jedoch unabhängig von allen 3 Technologien.
Je nach dem welche Technologie wir verwenden, wird XAML auch unterschiedliche Elemente aus den verschiedenen Namespaces verwenden.

WPF mit Visual Studio

Um eine WPF-Applikation zu erstellen, wählt man beim Projekt-Typ anstelle von "Windows Forms-Anwendung" einfach "WPF-Anwendung" aus.
Sobald das Projekt erstellt wurde, fallen auch schon die ersten Unterschiede zu einer normalen "Windows Forms-Anwendung" auf.
Anstelle der "Program.cs"-Klasse, welche jede Windows Forms-Applikation hat und die Main-Methode bereitstellt, welche immer als erstes ausgeführt wird und die 1. Form (die vorhandene Form1) öffnet, befindet sich nun eine App.xaml Datei sowie eine dazugehörige App.xaml.cs Datei.
Ebenfalls ist keine normale Form vorhanden, sondern eine MainWindow.xaml, welche im WPF-Projekt eine "Form" darstellt, sowie die dazugehörige MainWindow.xaml.cs Datei.

In der App.xaml-Datei befindet sich folgender Code:
App.xaml
Hier ist ein neues "Application"-Element definiert, welches als "StartupUri" die Datei MainWindow.xaml" definiert hat. Das ist der Verweis auf das zu öffnende Fenster, nachdem die Applikation gestartet wurde.

Die MainWindow.xaml-Datei enthält folgenden Code:

MainWindow.xaml
Das ist der Standard-Code für eine WPF-Form, bzw. ein WPF-Fenster.

Die Ansicht eines WPF-Fensters im Visual-Studio ist folgendermassen aufgebaut:
Im oberen Bereich sieht man, wie das Fenster aktuell aussieht. Direkt darunter ist der dazugehörige xaml-Code. Möchte man nun etwas ändern, hinzufügen oder löschen, kann man dies entweder direkt im Code machen oder mithilfe der Toolbox bzw. des Designers. Man hat ebenfalls ein Eigenschaften-Fenster, in welchem die Eigenschaften der einzelnen Steuerobjekte angepasst werden kkönnen.
Das Designen an sich ist sehr ähnlich wie in den herkömmlichen Windows Forms-Applikationen. Den Vorteil sehe ich jedoch darin, dass man direkt auch den Design-Code sieht und sehr einfach anpassen kann. Da es ähnlich aufgebaut ist wie die CSS-Eigenschaften, welche man direkt in den HTML-Code schreiben kann, hatte ich keine Probleme, den Aufbau zu verstehen.
Ein grosser Unterschied ist, dass die Ereignisse nun immer in der dazugehörigen .xaml.cs Datei verarbeitet werden und somit von der Präsentationsschicht getrennt sind.