Dienstag, 31. Juli 2012

Juli 2012 / Projektmethoden

In der Schule hatten wir ein Projekt-Modul in dem es hauptsächlich darum ging, Erfahrungen zu sammeln, wie man ein Projekt am besten plant & realisiert. Es ging also nicht wirklich um den Inhalt des Projekts, sondern vielmehr um die Organisation.
Um ein Projekt sinnvoll abwickeln zu können, verwendet man normalerweise eine Projektmethode. Davon gibt es viele verschiedene, welche für unterschiedliche Projekttypen mehr bzw. weniger geeignet sind.

HERMES

In unserem Fall mussten wir mit der Projektmethode HERMES arbeiten. HERMES ist eine Projektmethode zum Abwickeln von Projekten in der Informations- und Kommunikationstechnik, also genau für unser Gebiet. Jedoch wurde sie in der Schweiz entwickelt und wird nur hier eingesetzt, daher ist sie im Ausland unbedeutend.
HERMES basiert auf dem sogenannten Phasenmodell. Es ist daher in 6 Phasen unterteilt, damit das Projekt strukturiert abgewickelt werden kann. In jeder dieser Phasen ist klar definiert, welche Punkte erreicht werden müssen, um die nächste Phase beginnen zu können.

Initialisierung

In der Phase Initialisierung wird zuerst der Sachverhalt geklärt.
Es wird die Ausgangslage analysiert, Ziele und Lösungen des Projekts grob definiert, der Mittelbedarf geklärt, die Planung und Organisation (Projektteam, Rollen usw.) geklärt und die Risiken und Konsequenzen analysiert.
Das Ganze wird dann in ein Dokument zusammengefasst und als Projektantrag dem Auftraggeber abgegeben.

Voranalyse

In der Phase Voranalyse wird das Projekt an sich genauer analysiert.
Es wird eine Ist-Aufnahme bzw. Ist-Analyse gemacht, bei der z.B. die Konkurrenz analysiert wird.
Die Systemziele werden klar definiert und es werden Prioritäten gesetzt (Muss-/Kann-Ziele).
Der Fachliche Soll-Zustand wird analysiert und definiert: Entitäten werden wörtlich beschrieben, Hauptaufgaben und Anforderungen bezüglich Informationssicherheit und Datenschutz definiert.
Es werden mehrere Lösungsvarianten erarbeitet und der Entscheid über die Lösungsvarianten begründet.
Ebenfalls wird der Mittelbedarf sowie die Risikofaktoren und die Konsequenzen nochmals überarbeitet.

Konzept

In der Phase Konzept wird das Projekt klar bis ins kleinste Detail definiert, sollte es zumindest.
Falls wie in unserem Fall z.B. eine Webanwendung realisiert werden soll, werden die einzelnen Views und deren Aussehen bereits definiert.
Die Anwendungsfälle werden analysiert und ihre Realisierung klar definiert.
Ebenfalls werden Benutzerschnittstellen, Systemarchitektur Datenmodell definiert und womöglich bereits erste Prototypen verschiedener Komponenten entwickelt.

Realisierung

In dieser Phase ist klar was zu tun ist. Das geplante in die Tat umsetzen und das Projekt realisieren.
Auch hier wird alles Dokumentiert, ein Benutzer- und ein Systemhandbuch erstellt.
Hier ist entscheidend, dass das Konzept genug detailliert erstellt wurde, damit man sich nicht allzu viele Gedanken machen muss oder zusätzliche Probleme auftreten, welche man bereits beim erstellen des Konzepts hätte bemerken müssen.

Einführung

In der Phase Einführung wird das realisierte Projekt in den Betrieb genommen bzw. Migriert.
Ebenfalls wird ein Ausbildungsplan für die Mitarbeiter erstellt, ein Akzeptanztest durchgeführt sowie der effektive Mittelbedarf, die Planung und Organisation und Wirtschaftlichkeit überprüft.

Abschluss

Im Abschlussbericht werden die Zielerreichungen festgehalten, die Erfahrungen dokumentiert und in unserem Fall die persönlichen Vorsätze für die IPA schriftlich festgehalten.

Meine Erfahrung mit HERMES

Es ist zwar eine nützliche Projektmethode, jedoch fehlt mir die Iteration, wie sie in anderen Projektmethoden vorhanden ist.  Hat man einmal etwas definiert wird es so gemacht und es gibt keine Möglichkeit das nochmals zu überprüfen und gegebenenfalls abzuändern.
Ebenfalls war unser Konzept zu wenig genau wodurch wir unser Projekt nicht ganz wie geplant realisieren konnten.

Weitere Projektmethoden

Es gibt natürlich noch viele andere Projektmethoden und wie mir zu Ohren gekommen ist, sollte man diese besonders für die IPA kennen, da sie gerne von den Experten abgefragt werden.

Spiralmodell

Das Spiralmodell ist eine Iterative Projektmethode, was bedeutet, dass die einzelnen Phasen immer wieder durchloffen werden. Die 4 Phasen in diesem Modell sind:
1. Festlegen der Ziele
2. Beurteilen von Alternativen, Risikoanalyse
3. Entwicklung und Test
4. Planung des Nächsten Zyklus

Wasserfallmodell / V-Modell

Das Wasserfallmodell ist ähnlich wie HERMES und besteht aus 5 oder 6 Phasen.
1. Anforderungsanalyse und -spezifikation
2. Systemdesign und -spezifikation
3. Programmierung und Modultests
4. Integrations- und Systemtest
5. Auslieferung, Einsatz und Wartung
Hier hat man im Gegensatz zu HERMES die Möglichkeit einzelne Phasen zurück zu springen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen